Schwarzer Panther
  Seeadler
 

                       

                         Seeadler

Eine weit verbreitete, scharf abgeschlossene Gruppe innerhalb der Unterfamilie Bussardartige bildet die Gattung Seeadler (Haliaeetus). Die hierher zu zählenden Adler sind große, meist sogar sehr große Greifvögel mit sehr starkem und langem, scharf gekrümtem Schnabel und kräftigen, nur im oberen Drittel befiederten Fußwurzeln, den Läufen, mit gewaltigen, scharfbekrallten Fängen und großen Segelflügeln, in denen die dritte Schwungfeder die anderen überragt,und die zusammengelegt beinahe das Ende des meist mittellangen breiten, mehr oder weniger abgerundeten Schwanzes erreichen. Ein mehr oder weniger dunkles Grau bildet die Grundfärbung; Schwanz und Kopf sind oft weiß.  Im Norden der Alten Welt lebt häufig der eigentliche Seeadler (Haliaeetus albicilla), ein gewaltiger Adler von 77 - 100 cm Länge und bis zu 2,5 m Flügelspannweite. Der ausgefärbte Vogel ist auf Kopf, Nacken, Kehle und Oberhals graugelb, sonst ist er bis auf die auffälligen weißen Schwanzfedern erdbraun gefärbt. Das Verbreitungsgebiet des Seeadlers erstreckt sich in Europa heute nur noch auf zahlreiche Küstengebiete des mittlerren und nördlichen Skandinaviens, auf die Tiefebenen südlich der Ostsee, von Ostholstein an auf Rußland und mit wenigen Brutpaaren auf Südosteuropa. Asien besiedelt er bis auf die südliche Region und kommt gleichermaßen in Tundren und Teppen vor. In Nordwestisland und im Südwesten Grönlands kommen ebenfals noch kleine Bestände vor. Seeadler sind träge, aber kräftige, ausdauernte und beharrliche Greifvögel. Sie sind vorzugsweise Küstenvögel. Im Innern des Landes kommen alte Seeadler fast nur noch an großen Strömen oder Seen vor; die jüngeren hingegen werden oft fern, vom Meer gesehen: sie wandern in der Zeit, die zwieschen ihrem Ausfliegen und der Paarung liegt, das heißt mehrere Jahre, regellos unher, dann erscheinen sie auch tief im Binnenland, großen Strömen oder Flüssen folgend. Auch die Altvögel in den nörtlichen asiatischen Brutgebieten verlassen diese im Herbst und wandern regelmäßig südwärts. Außer der Brutzeit lebt der Seeadler ziemlich gesellig, mehr nach Geier - als nach Adlerard.Vor allem die noch nicht geschlechtsreifen Jungtiere bilden gelegentlich Trupps von 5 - 15 Tieren. Ein günstig gelegener Baum oder Felsen wird dann hin und wieder zum gemeinsamen Ruheplatz. Er geht sehr spät zur Ruhe und fliegt früh am Morgen davon, um sein Jagtgebiet zu durchstreifen. Findet er bald Beute, so kröpf er in den Vormittagsstunden und ruht, nachdem er den Schnabel geputzt und getrunken hat, über die Mittagszeit einige Stunden aus; am Nachmittag tritt er dann einen zweiten Jagtzug an. Wie der Steinadler jagt auch der Seeadler auf alles Wild, dass er überwältigen kann. Seine Hauptbeute besteht aber aus Wasservögeln und aus Fischen, die er an der Wasseroberfläche jagt. Nicht selten jagen Männchen und Weibchen gemeinsam, was vor allem bei der Jagt auf Tauchvögel sehr erfolgreich ist. Während der eine Partner den untertauchten Vogel langsam fliegend verfolgt, wartet der andere im Rüttelflug auf den auftauchenden Vogel, um dann bei dessen Erscheinen an der Wasseroberfläche schnell auf diesen herabzustoßen. Ihren Horst erreichen sie je nach Gegebenheit an verschiedenen Standorten. Wo steile Klippen unmittelbar an das Meer herantreten, sucht sich der Seeadler gelegentlich eine geeignete Niststelle;dort, wo Waldungen die Küste oder die Ufer breiter Flüsse besäumen, wählt er hierzu einen hohen Baum, der ihm freien Anflug und freie Aussicht auf die angrenzenden Waldstrecken, Wiesen und Gewässer gestattet. Der Horst selbst ist ein gewaltiger Bau von 1,5 - 2 m Durchmesser und 30 - 100 cm Höhe; denn auch er wird in zahlreichen Fällen von einem Paar wiederholt benutzt und durch jährliche Ausbesserung im Verlauf der Zeit bedeutend erhöht. Armdicke Äste bilden den Unter -, dünnere den Oberbau; die sehr flache Nestmulde ist mit zarten grünen Reisern bedeckt und mit trockenen Gräsern, Flechten, Moosen und dergleichen ausgekleidet.Gegen Ende März, selten früher, findet man in Mitteleuropa das vollständige Gelege, das aus 1 -3, nur 7,3 cm langen und 5,8 cm breiten Eiern besteht. Die Schale ist dick, rauh und großkörnig, die Färbung weiß mit grünlichem Schimmer. Beide Altvögel brüten etwa 40 Tage lang. Sie versorgen auch beide die Jungvögel mit Nahrung, doch füttern vor allem das Weibchen. Die Nestlingszeit der Jungen dauert annähernd 3 Monate. Darüber hinaus weden die flücken Jungen noch etwa weitere 5 Wochen gefüttert, bis sie selbst erfolgreich Beute schlagen können. Der Nordamerikanische Weißkopfseeadler (Haliaeetus leucocephalus) vertritt den eurasiatischen Seeadler in der Neuen Welt. Er hat sich wiederholt nach Europa verflogen und ist sogar in Deutschland erlegt worden. Er wird nur bis 76 cm groß und ist schlanker als der Seeadler. Bei dem alten Vogel ist das Rumpfgefieder gleichmäßig dunkelbraun, Kopf, Oberhals und Schwanz aber sind blendend weiß. Früher war dieser als Wappenvogel der USA bekannte Greifvogel überall in Nordamerika recht häufig. Durch heftige Nachstellung ist sein Bestand jedoch stark zurückgegangen. Als geschickter Flieger kann der Weißkopfadler auch fliegende Vögel fangen. In den Küstengebieten Nordostasiens kommt der 1,1 m lange, sehr seltene Riesenseeadler (Haliaeetus pelagicus) vor. Er erreicht eine Flügelspannweite bis 2,8 m und ein Gewicht von 8,9 kg, sein Gefieder ist braun und weiß gefärbt. Der Weißkopfseeadler, der in Nordamerika den altweltlichen Seeadler vertritt, war früher im ganzen nordamerikanischen Verbreitungsgebiet recht häufig. Da er unter anderen Beuteltieren auch Lachsen nachstellt, wird er heftig verfolgt und auf seinen Abschuß waren lange Zeit besondere Prämien ausgesetzt. Eine weitere Gefahr droht dem Weißkopfseeadler durch die in der Land  und Waldwirtschaft verwendeten chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel, die in seinen Beutetieren angereichert werden und damit auch bei ihm gehäuft in den Geweben vorkommen.

 
 
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