Bericht...
..Ein schwerkranker Mann ..
( mit einer leichten Grippe..)
Wenn ein Kind krank ist,
macht man sich Sorgen;
leidet mit.
Wenn eine Mutter krank ist,
ist es für alle schlimm.
Wenn aber ein Mann krank ist,
dann ist die Katastrophe vollkommen
und auf dem absoluten Höhepunkt.
Ein Mann mit Influenza ist ein
personifiziertes leidendes Elend;
pflegebedürftig wie Keiner vor oder nach ihm.
Alles Leid der Welt konzentriert sich auf ihn.
Er bedarf der ungeteilten Zuwendung von Weib,
Kind, allen Anverwandten
und dem Rest der Welt und dies,
obgleich der Mann das nicht will -
ablehnt -
denn er ist nicht krank wie er verkündet.
Verderben über den,
der sein Siechtum nicht dennoch sieht
und gebührend zum Ausdruck bringt.
Nicht dass ein Mann seinen trostlosen Zustand
nicht ertrüge.
Nein, er trägt es mit eisenharter
Gleichgültigkeit,
hat aber elementaren Anspruch darauf,
dass JEDER sieht,
erkennt und würdigt,
wie schwer er leidet,
und wie sehr er sich dies nicht anmerken lässt;
seine Marter verbirgt.
Sollte trotz adäquater Vorsorge die
gebührende
und
konzentrierte Aufmerksamkeit
seines liebenden Weibes einmal
nicht voll zum Ausdruck gebracht werden,
reicht ein ungewollt entfleuchter Seufzer,
ein Nachhusten, ein leidender Griff zum Herzen,
um das besorgte Eingehen holder Weiblichkeit
auf des Mannes Leid und Weh aufzufrischen und
zu erhalten.
Gelegentlich hilft auch ein beiläufiges Suchen
nach Medizin.
Da ein Mann nie weiß, wo was ist,
wird die Frau nach dem Ziel des unauffälligen
Suchens fragen und so
aus lethargischer Unbekümmertheit gerissen
dem leidenden Manne gegenüber.
Ein seufzendes NEIN NEIN ich brauch's ja
nicht macht klar,
wie sehr man's braucht.
Ein rechter Mann kümmert sich nicht
um seine Influenza,
denn er weiß,
wie nichtig all die Schlagzeilen
und Weltereignisse
sind für die Umwelt,
im Vergleich zu seinem unsäglichen Leiden,
dem sich bei nur wenig Mühe,
nun Alles zuwendet.
Im Vergleich zu seinem Duell mit dem Würger;
nach außen nur
erkennbar durch den von
leisen Wimmern begleiteten,
schleppenden Gang
zum stillen Örtchen und vielsagendem Griff
zur hohen, heißen Stirn des Kämpfers,
wird die Welt da draußen still -
versinkt in Bedeutungslosigkeit.
Der Mann ?
noch dazu der eigene,
macht das Entsetzliche durch.
Du Weib,
sei eingedenk der grauenerregenden
und niemals
zuvor erlittenen Qualen,
die Dein Mann da erduldet.
Obwohl sie unerträglich, unbeschreiblich sind:
Er wird obsiegen.
Der Triumph wird ihm zufallen,
wenn der Dämon Grippe die
Aussichtslosigkeit seines Kampfes gegen
den heroischen Mann
erkennt und fliehen wird er dem Haus,
das er heimsuchte.
Nachrufen wirst Du und die Welt ihm die
Saga der Stärke des Mannes,
die noch Generationen besingen werden,
des Mannes,
der dann wieder auf dem
Schlachtfeld der Ehre
seiner Arbeit
- natürlich nur für uns -
bestehen wird.
na denn....
noch einen schönen Tag und Abend
Gruß von hier...